Davert/Tor zur Davert

Direkt an Hiltrup angrenzend liegt das größte zusammenhängende Waldgebiet des Münsterlandes, die Davert - eine sagenumwobene Landschaft mit einer langen und wechselvollen Vergangenheit. Einst gehörte die Davert zu den großen „Wildbahnen“ Westfalens, in der „wilde“ Pferde, die heute ausgestorbenen Davertnickel, in einer größtenteils sumpfigen, kaum bewohnten Moor- und Heidelandschaft frei umherzogen. Auch viele Bauern aus dem Umland trieben ihre Schweine-, Schaf- und Rinderherden in dieses Gebiet hinein.

Die für die Davert heute so charakteristischen ausgedehnten Eichenwälder gehen zu großen Teilen auf Entwässerungs- und Aufforstungsmaßnahmen zu Beginn des 19. Jahrhunderts zurück. Auch heute noch sind große Bereiche bis weit in den Sommer hinein feucht und sumpfig. Die insgesamt über 2.500 ha Wald verteilen sich auf mehrere große Waldkomplexe, die eng mit der für das Münsterland typischen "Parklandschaft" verzahnt sind. So ergibt sich ein steter Wechsel des Landschaftsbildes, was letztlich den außerordentlichen Reiz des Gebietes ausmacht.

Seit 2001 stehen über 2.220 ha der Davert unter Naturschutz. Eine ganz spezielle internationale Auszeichnung ist die Ausweisung sowohl als FFH-(Flora-Fauna-Habitat), als auch als EU-Vogelschutzgebiet. Damit ist die Davert also gleich aus doppeltem Grund Natura 2000-Gebiet: Ausschlaggebend waren hier vor allem die zusammenhängenden Eichen-Hainbuchenwälder, die hier im ganzen nordwesteuropäischen Raum ihre größte Ausdehnung haben. Zusammen mit dem in Deutschland sehr seltenen Mittelspecht, der mit stolzen 120 Paaren im Gebiet brütet, sind sie ein besonderes Merkmal der Davertwälder.

Als Biologische Station betreut die NABU-Naturschutzstation Münsterland mit finanzieller Unterstützung der Stadt Münster bereits seit 1997 das Naturschutz- und Natura 2000-Gebiet Davert. Ziel ist die Erhaltung und Förderung der für die Davert charakteristischen und gefährdeten Arten, Biotope und Landschaftselemente.

Daher werden naturschutzrelevante Daten zu Flora und Fauna erhoben, Naturschutzkonzepte entwickelt und in enger Zusammenarbeit mit den Eigentümern und den zuständigen Behörden zahlreiche Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen umgesetzt.
Außerdem wird eine intensive Öffentlichkeitsarbeit für die Davert durchgeführt. Am neuen "Tor zur Davert" auf Haus Heidhorn können Sie sich mit einer großen Außenausstellung und Infomaterial über die Davert informieren. Es stehen mehrere Rad- und Wanderkarten zur Verfügung.

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